Im exklusiven Interview spricht der ehemalige Profispieler offen über die prägende Zeit im Spitzensport – und darüber, wie eng Erfolg und Verletzlichkeit beieinander liegen.

Er teilt persönliche Geschichten, spricht über körperliche Belastung, eigene gesundheitliche Herausforderungen und über familiäre Erfahrungen mit Krebserkrankungen, die ihn nachhaltig geprägt haben.

Seine Botschaft ist eindringlich:
Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Prävention darf keine Nebensache sein – solange wir noch Zeit haben zu handeln.

Wie nimmst du nach all den Jahren im Profisport den Begriff „Gesundheit“ wahr?

Gesundheit ist das, was uns im Leben antreibt – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. In meiner Karriere war Gesundheit entscheidend, um Tag für Tag die bestmögliche Leistung bringen zu können.

Ich habe auch Zeiten erlebt, in denen ich nicht gesund war – das war unangenehm und schwierig. Aber gerade diese Erfahrungen, wenn einem das Leben etwas nimmt, stärken einen. Und wenn wir nur über Gesundheit sprechen: Ohne sie ist das Leben deutlich schwerer und komplizierter.

Wann hast du zum ersten Mal realisiert, dass Gesundheit keine Selbstverständlichkeit ist? Gab es da ein Schlüsselerlebnis – in oder außerhalb deiner Karriere?

Es gab Momente in meiner Karriere, in denen man die Welt um sich herum vielleicht etwas einfacher sieht. Man träumt und plant, was man erreichen möchte, was möglich ist, was kommen könnte. Doch dann kann eine Verletzung oder ein gesundheitliches Problem plötzlich vieles verändern. In solchen Momenten hält man inne und fragt sich: Was jetzt? Wie geht es weiter?

Man kann träumen, reden – aber wenn man seine Arbeit, mit der man sich und seine Familie ernährt, nicht mehr machen kann, ist das sehr hart. Ich habe einige solcher Phasen erlebt. Konkret gab es einmal eine Situation, in der ich innerhalb von neun Monaten drei Operationen hatte. Vor der ersten war ich noch entspannt, vor der zweiten auch – aber vor der dritten hatte ich große Angst.

Als ich vor der OP die Augen schloss, dachte ich nur an eines: Gott, ich will wieder aufwachen – alles andere lege ich in deine Hände. Es war zwar keine komplizierte Operation, aber ab diesem Moment fing ich an, besser auf mich zu achten.

Glaubst du, dass sich manche dieser Operationen hätten vermeiden lassen?

Nein, das sind Dinge, die zum Sport gehören und häufig passieren. Es sind die Folgen von starker Belastung, körperlicher Erschöpfung, Überbeanspruchung der Knochen. Die konkrete Fraktur, die ich hatte, kam nicht von schlechter Ernährung oder zu wenig Schlaf. Es war ein Signal des Körpers, dass er nicht mehr weiter kann.

Und deshalb sagt der Körper: „Stopp – du musst mir jetzt helfen, damit ich dir helfen kann, weiter zu funktionieren.“ Es ist wie eine Handbremse. Ich sage immer: Es ist wie im Leben – geben und nehmen. Aber zuerst gib – und dann darfst du nehmen. Also: Erst gib dem Leben und dem Fußball etwas, und dann kannst du erwarten, dass dir der Fußball etwas zurückgibt. Und genau so ist es auch mit der Gesundheit.

Hat sich dein Blick auf Gesundheit oder Vorsorge verändert, seit du Vater bist?

Auf jeden Fall. Denn du sorgst dich nicht mehr nur um dich selbst. Du kümmerst dich um das Wertvollste, was dir das Leben schenken kann – um deine Kinder. Du lebst nicht nur für dich, sondern für sie, für jemand anderen. Und ich muss sagen: Seit ich Vater bin, nehme ich das ganz anders wahr. Heute kann man sehr schnell „abrutschen“ – Zigaretten, Alkohol, Partys, Drogen… es braucht nicht viel. Nur ein paar falsche Entscheidungen, ein paar falsche Menschen um dich herum.

Aber weil ich Verantwortung trage – und meine größte Verantwortung ist meine Familie – versuche ich, so lange wie möglich für meine Kinder da zu sein und ihnen zu helfen, solange sie Hilfe brauchen und annehmen möchten.

Und natürlich: Wenn man keine 20 oder 30 mehr ist, sieht man Gesundheit ganz anders. Es ist nicht mehr so einfach wie früher – aber das gehört zum Leben dazu. Und deshalb achte ich auf mich.

Hast du heute bestimmte Routinen, die für deine Gesundheit besonders wichtig sind?

Ich halte mich an das, von dem ich weiß, dass es mir und meinem Körper immer gutgetan hat. Ich war nie ein großer Alkoholtrinker. Rauchen hat mich nie gereizt, ich habe es nie gebraucht. Und beim Essen war ich nie der Typ, der alles verschlingt, was er sieht. Meine Karriere hat mich Disziplin gelehrt. Sie hat mir gezeigt, wie der Körper funktioniert, was der Kopf braucht, was die Beine für Leistung brauchen.

Jetzt – nach der Karriere – gönne ich mir natürlich mal ein Glas Wein oder zwei Bier, das gehört dazu. Ich liebe zum Beispiel auch selbstgemachte Würste. Und wenn mir jemand um Mitternacht zwei hausgemachte Würste mit Senf und Brot hinstellt, dann sage ich ganz bestimmt nicht nein. Ich liebe das. Aber ich kann das im Gleichgewicht halten – ich habe nicht das Bedürfnis, mich zu überessen oder zu übertreiben. Ich versuche einfach, die Balance zu halten. Bisher funktioniert das – Gott sei Dank – mein Körper hält durch und ich fühle mich gut.

Und wenn du jemandem Tipps geben müsstest, wie man seine Gesundheit auf ein neues Level bringt – was würdest du sagen?

Unser Körper und unser Kopf – die kennen nur wir selbst. Und wir können sie nicht belügen. Wenn wir glauben, dass wir „tricksen“ können, dann belügen wir nur uns selbst. Nicht andere. Vor anderen können wir vieles verstecken – aber nicht vor uns selbst.

Deshalb: Vertrau dir selbst. Und wenn du spürst, dass du Hilfe brauchst – sei es psychisch, körperlich oder fachlich – dann such dir diese Hilfe. Je früher du anfängst, dich darum zu kümmern, desto größer ist die Chance, dass du es in den Griff bekommst.

Viele Menschen warten bis zum letzten Moment – aber dann ist es oft schon zu spät, um bestimmte gesundheitliche Folgen rückgängig zu machen. Also: Warte nicht. Verschieb es nicht. Denk nicht zu viel nach.
So würde ich es sagen – einfach, aber ehrlich.

Wie wichtig war Prävention während deiner Profikarriere – und wie stehst du heute dazu?

Prävention ist eine fantastische Sache. Natürlich erkennt sie nicht immer alles. Ärzte sagen selten: „Sie sind zu 100 % gesund.“ Es findet sich fast immer etwas – sei es Blutdruck, Blutwerte, Urin oder die Lunge. Aber wenn die Organe, die dich zu Leistung, Zielen und Plänen antreiben, in Ordnung sind, dann bist du innerlich ruhiger und fühlst dich sicherer.

Was Verletzungen betrifft: Niemand kann dir sagen, wann genau ein gesundheitliches Problem oder ein Bruch auftreten wird – das gehört zum Sport und zum Leben dazu. Aber bei ärztlichen Untersuchungen ist es wichtig, eine Bestätigung zu haben, dass nichts Ernstes vorliegt. Für mich war es immer beruhigend, wenn ich gespürt habe: „Okay, scheinbar mache ich einiges richtig.“

Warum glaubst du, dass so viele Menschen Prävention unterschätzen?

Wir Menschen schieben oft Dinge auf, die wir für nicht wichtig halten – bis es plötzlich ernst wird. Dann wird es auf einmal sehr wichtig. Wir sagen ständig: „Ich habe keine Zeit“, „Ich brauche keine Vorsorge“, „Mir geht’s doch gut“ …

Oft steckt auch Angst dahinter. Und nicht jeder ist bereit, sein Leben wegen der Gesundheit zu ändern. Manchmal reagieren wir auf ärztliche Empfehlungen viel zu negativ – obwohl es sich um Hilfe von einem Experten handelt, der jahrelange Erfahrung hat und jeden Tag Fälle sieht, in denen Menschen mit ernsthaften Gesundheitsproblemen kämpfen.

Trotzdem beharren wir auf unserer eigenen Wahrheit, sind stur – ja sogar eitel. So sehr, dass wir wirklich wichtige Dinge in unserem Leben vernachlässigen – wie zum Beispiel die Prävention.

Haben Sie selbst schon persönliche Erfahrungen mit dem Thema Krebs gemacht?
Und war das ein Grund dafür, warum Sie das Projekt Tests4Cancer unterstützen?

Ja, Krebs hat mein Leben leider schon mehrfach sehr persönlich berührt. Vor einigen Jahren ist meine fünfjährige Cousine an Leukämie gestorben. Damals habe ich gar nicht wirklich verstanden, was da passiert ist – ich wusste nur, dass sie schwer krank war. Elf Monate später ist dann auch ihr Vater verstorben. Innerhalb eines Jahres mussten wir also zwei schwere Verluste in der Familie hinnehmen und verarbeiten.

Das waren die ersten Momente, in denen mir bewusst wurde, wie unberechenbar Krankheiten sein können.

In den letzten Jahren hat mich das Thema erneut eingeholt – nicht nur im weiteren Umfeld, sondern auch in meiner engsten Familie gab es einen Fall von Brustkrebs. Aktuell kenne ich vier Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Eine von ihnen musste sich eine Brust entfernen lassen, zwei andere sogar beide.

Das ist körperlich wie auch seelisch extrem belastend. Und genau deshalb habe ich mich dazu entschieden, ein Projekt zu unterstützen, das sich mit Früherkennung befasst.

Wenn ich heute Tausenden von Frauen helfen könnte, indem ich ihnen einfach sage: „Testet euch!“, dann würde ich das sofort tun. Für mich kam dieses Projekt zur richtigen Zeit.

Was hat dich an diesen Tests besonders angesprochen?

Die Hilfe für Menschen. Ganz einfach: Menschen helfen. Es ist eine unkomplizierte Lösung. Aber das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass der Mensch sich selbst vertraut – und den Mut findet, diesen Test zu machen. Das ist der Schlüssel.

Denn wenn wir ihn nicht freiwillig machen, erfahren wir gar nichts. Natürlich haben Menschen Angst vor dem Ergebnis. Aber man muss daran glauben, dass man das Richtige tut. Wenn wir den Mut aufbringen, das Ergebnis – das nach ein paar Minuten vorliegt – anzunehmen, gewinnen wir etwas sehr Wertvolles: Sicherheit. Die Gewissheit über den eigenen Gesundheitszustand. Und genau das ist es, worum es geht. Diesen inneren Widerstand zu überwinden – für unser eigenes Wohl.

Und hast du den Test selbst bereits gemacht?

Ja, ich habe den Test selbst durchgeführt. Es war einfach, schnell und klar verständlich. Für mich war es auch eine persönliche Erfahrung: Man ist kurz angespannt, weil man nicht weiß, was kommt. Aber sobald das Ergebnis da war, hatte ich ein Gefühl von Klarheit und Kontrolle. Ich bin froh, es gemacht zu haben – es war der richtige Schritt.

Wem würdest du diesen Test empfehlen – und warum?

Ich würde ihn jedem empfehlen. Wenn es uns gemeinsam gelingt, viele Menschen zu erreichen, die überzeugt sind, dass das der richtige Weg ist, dann haben wir viel gewonnen. Denn wer den Test macht, bekommt die Chance, seine Gesundheit ein Stück weit selbst in die Hand zu nehmen.
Vielleicht ist das Ergebnis nicht immer angenehm – aber man erfährt es rechtzeitig. Und dann kann man sich Hilfe holen – bei Ärzt*innen, bei Spezialisten. Für mich ist das eine große Chance für alle.

Ich glaube fest daran, dass viele Menschen verstehen werden: Schon mit einem kleinen Schritt wie diesem kann man sein Leben verlängern.

Und wenn du jetzt direkt zu Menschen sprechen würdest, die noch zögern – was würdest du ihnen sagen?

Zögert nicht. Wirklich – zögert nicht. Macht es einfach.
Jeder von uns hat in seinem Leben schon viel schwierigere und unangenehmere Dinge durchgestanden als diesen Test. Vielleicht ist es ein paar Minuten lang unangenehm – aber ich bin sicher, dass jeder, der den Test macht, schon viel schlimmere Situationen erlebt hat. Davon bin ich überzeugt.

Ein paar letzte Worte

Prävention bedeutet nicht Angst – sondern Vertrauen: in sich selbst, in die Medizin, in den ganzen Prozess. Unsere Selbsttests können ein wichtiger Schritt sein, um die eigene Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Es muss nichts Kompliziertes sein – nur ein paar Minuten, die den Unterschied machen können. Zwischen Unsicherheit und dem Gefühl: Ich tue etwas. Für mich, für meine Familie, für mein Leben.

Fazit: Ein Appell an Mut, Verantwortung und echte Vorsorge

Das Gespräch mit Marek Mintál zeigt eindrucksvoll, wie tief persönliche Erfahrungen und ein Leben im Leistungssport das Verständnis für Gesundheit, Verantwortung und Prävention prägen können. Als Spitzensportler kennt er die Bedeutung eines funktionierenden Körpers – als Familienmensch die Zerbrechlichkeit des Lebens. Er spricht nicht nur über Disziplin und Körperbewusstsein, sondern auch über Angst, Verlust und die Kraft, frühzeitig zu handeln.

Seine Worte sind klar, ehrlich und nahbar: Gesundheit ist nicht selbstverständlich. Und Prävention ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke und Weitsicht. Wer sich früh kümmert, schenkt sich selbst – und den Menschen, die einen lieben – Zeit und Sicherheit.

Tests4Cancer steht für genau diesen Ansatz: Mut zur Vorsorge. Vertrauen in den eigenen Körper. Und der Wille, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Marek Mintál ist nicht nur Botschafter des Projekts – er ist ein glaubwürdiger Mahner mit Herz, Verstand und Haltung.

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Sebastian Behlke

CEO von Tests4Cancer & Chefredakteur des Medizin-Blogs. Als ehemaliger Krankenpfleger mit Expertise in Medizintechnik-Prüfungen verbindet er klinische Praxis mit technischer Präzision. Seine Mission: Krebsprävention smarter, früher und zugänglicher zu machen. Schreibt über Früherkennung, Innovationen und Diagnostik-Zukunft.

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